Die Haarprobennahme stellt einen Spezialfall der Probenasservierung dar, auf den im Folgenden genauer eingegangen werden soll. Zur Sicherung von Haarproben verwenden Sie bitte das hier verfügbare Formblatt.

Benötigt wird eine insgesamt ca. bleistiftdicke Haarsträhne, die am besten vom Hinterkopf (Hutkrempenlinie) gesammelt wird. Die noch angewachsenen Haare sind am besten mit Bindfaden fest zusammenzubinden und so zu bündeln, und dann direkt über der Haut abzuschneiden. Die verbleibenden Stoppeln sollten nicht länger als 1-3 mm sein, die verbleibende Stoppellänge ist zu dokumentieren. Die Haare sollten nach der Entnahme möglichst schnell auf dem Probenblatt fixiert werden, um ein Verschieben der Haare gegeneinander und somit ein „Verwässern“ der zeitlichen Aussagen zu vermeiden. Die Haare bitte nicht mit Klebeband überkleben, da dieses schlecht zu lösen ist ohne die Haare gegeneinander zu verschieben (s.o.) und die Kleberückstände zu relevanten Kontaminationen führen können. Stattdessen bitte nur den zum Bündeln verwendeten Bindfaden mittels Klebeband auf der Unterlage befestigen. Nach Fixieren der Haare auf dem Probenblatt kann dieses 2x quer gefaltet werden so dass die Haare eingeschlagen sind, und dann z.B. in einem DIN-Lang-Umschlag bei Raumtemperatur gelagert und transportiert werden.

Bei sehr dünnem Haar kann es sein, dass die nötige Haarmenge nicht über nur eine Entnahme gewonnen werden kann; in einem solchen Fall kann von zwei Stellen (z.B. rechter und linker Hinterkopf) jeweils eine etwas dünnere Strähne entnommen werden. In einem solchen Fall sind beide Entnahmestellen zu dokumentieren und der jeweiligen Haarsträhne zuordnen (z.B. durch gleichartige Nummerierung).

Notwendige bzw. hilfreiche Informationen bezüglich Haarfarbe/Haarbehandlungen können direkt auf dem Blatt festgehalten werden.

Dr. rer. nat.
U. Küpper

Leitung Forensische Toxikologie

pdf Cover
Formblatt „Haarproben“
PDF-Dokument, 46 kBLaden